Der Breitflossenkärpfling (Poecilia latipinna) ist ein Vertreter aus der Familie der lebendgebärenden Zahnkarpfen. Als Zierfisch wird er üblicherweise in Süßwasseraquarien gehalten, auch wenn er in der Natur neben Süß- auch Brack- und Salzwasserzonen besiedelt.
Männliche Breitflossenkärpflinge erreichen eine Länge von 8 bis 10 cm, weibliche Tiere werden 10 bis 15 cm groß. Der Körper ist olivgrün, wobei die Bauchseite heller als die Oberseite ist. Bei seitlichem Lichteinfall erscheinen die Fische silbrig mit perlmuttfarbenen Schuppenreihen. Die Brust von Alphamännchen ist orange gefärbt. Die Rückenflosse der männlichen Tiere ist segelförmig vergrößert, perlmuttfarben und hat zahlreiche dunkelblaue und schwarze Flecken. Der obere Rand ist orangerot. Die Schwanzflosse ist orange und ebenfalls blau gefleckt. Die Flossen der Weibchen sind transparent. Es gibt auch gescheckte bis fast schwarze Lokalformen.
Das natürliche Verbreitungsgebiet des Breitflossenkärpflings umfasst die Küstenregionen am Atlantik in den USA und Mexiko, ausgehend vom südöstlichen North Carolina über Florida entlang des Golf von Mexiko bis zur mexikanischen Atlantikküste. In den USA sind verschiedene Zuchtformen und Kreuzungen des Breitflossenkärpflings ausgesetzt worden, so dass reine Wildtiere nur noch aus Mexiko nachgewiesen sind.
Zuchtformen des Breitmaulkärpflings werden häufig im Handel angeboten. Durch die leichte Kreuzbarkeit der verschiedenen Molly-Arten können sie aber häufig nicht auf eine einzige Basisart zurückgeführt werden. Eine auf dem Breitmaulkärpfling basierende Zuchtform ist der Mitternachtsmolly, der schwarz gefärbt ist und dessen Männchen den typischen orangen Flossensaum in der Rückenflosse zeigen.
In der Haltung stellen die Tiere die gleichen Anforderungen wie der nah verwandte Segelkärpfling. Die Tiere fühlen sich bei Temperaturen von 27 bis 28 °C am wohlsten. Um große Exemplare zu züchten, sollte das Aquarium mindestens 400 Liter fassen. Bei Fütterung von Lebendfutter werden die Tiere zu schnell geschlechtsreif, es sollte nur in den ersten vier Wochen gereicht werden. Danach sollte nur noch Trockenfutter und Algenkost verfüttert werden. Bei einer durchschnittlichen Tragzeit von vier Wochen werfen die Weibchen zwischen 10 und 100 lebende Junge, die bei der Geburt bereits 8 mm lang sind.