Die Schmarotzerraubmöwe (Stercorarius parasiticus) ist ein Meeresvogel aus der Familie Stercorariidae. Die zirkumpolar in den Tundren und Küstensümpfen Eurasiens und Nordamerikas brütende Art ist unter den Raubmöwen die häufigste Art, die in Mitteleuropa während der Zugzeiten an den Küsten beobachtet werden kann.
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TagaktivTagaktive Tiere sind tagsüber aktiv, während sie nachts schlafen oder auf andere Weise inaktiv sind. Der Zeitpunkt der Aktivität eines Tieres hängt...
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TierwanderungDie Tierwanderung ist die relativ weiträumige Bewegung einzelner Tiere, meist auf saisonaler Basis. Sie ist die häufigste Form der Migration in der...
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beginnt mitSie hat eine Länge von 44 bis 55 cm, ausgenommen die verlängerten Schwanzfedern, die im Sommer 7 bis 10 cm herausragen. Das Gefieder ist auf dem Rücken braun und unten aschgrau oder weiß mit einem gelblichen Anstrich am Hals. Die Flügel und der Schwanz sind nach außen schwarz und nach innen heller. Die Flügel haben weiterhin eine blitzförmige weiße Markierung. Der Schnabel ist an der Basis bläulich und an der Spitze schwarz. Es kommen auch jahreszeitliche Veränderungen vor.
Die Brutgebiete der Schmarotzerraubmöwe liegen im Norden Eurasiens und Nordamerikas. In Europa liegen die südlichsten Vorkommen in Schottland. Die Nester liegen dabei in einer Vertiefung auf der trockenen Tundra oder auf Bergrücken bzw. auf Inseln. Manchmal werden auch verlassene Möwennester genutzt. Das Weibchen legt 4 Eier, die sie mit großem Einsatz schützt. Dabei startet sie wie andere Raubmöwen auch Angriffe auf die Köpfe von Menschen, die zu dicht ans Nest kommen. Die bei solch einem Angriff erlittenen Verletzungen sind nicht übermäßig gefährlich, aber es ist doch eine recht unangenehme Erfahrung.
Der Flug ähnelt dem eines Falken mit langsamen Gleitphasen, die ruckartig von blitzschnellen Sturzflügen oder Aufstiegen unterbrochen werden. Dabei jagen Schmarotzerraubmöwen Lemminge oder andere Nager des Brutgebietes. Oft berauben sie auch Möwen oder Seeschwalben ihrer Beute.
Dieser Vogel ernährt sich in der Brutzeit von Nagetieren, Insekten, Eiern, Küken und kleinen Vögeln, aber der größte Teil seiner Ernährung (vor allem im Winter und auf der Tierwanderung) besteht aus Nahrung, die er durch Raub anderer Vögel (vor allem Möwen und Seeschwalben) erwirbt, was als Kleptoparasitismus bezeichnet wird.
Im Jahr 2018 wurde Stercorarius parasiticus in Island von "Least Concern" (2000) auf "Endangered" (vom Aussterben bedroht) hochgestuft, nachdem sein Bestand in den frühen 2000er Jahren drastisch zurückgegangen war.